Dieser Satz zog sich durch den gesamten Dienstagabend des 5. Dezember 2017, den die 9. Klassen gemeinsam mit Frau Schosser, Frau Kleinmann, Frau Strauß, Frau Himmelsbach und Herrn Bendl im Stuttgarter Theater der Altstadt verbrachten. „Andorra“ von Max Frisch – für viele der Schüler ein Überraschungspaket – war es doch für manch eine/n der erste Besuch einer Schauspielstätte. Erwartet hatten die Jugendlichen zweieinhalb anstrengende Stunden des Zuhörens und der Konzentration ganz ohne die Annehmlichkeiten von Popcorn und Kinoatmosphäre – und mussten feststellen, dass sich sowohl die Konzentration als auch das Zuhören ganz von selbst einstellten: Das Stück, seit Jahrzehnten Schullektüre, bot den 9. Klässlern des ZGs einen spannenden Abend, der Fragen aufwarf und sie mit den Themen des Dramas konfrontierte: Wer bin ich eigentlich und wer definiert meine Identität? Was geschieht mit einem Menschen, wenn er aufgrund von Vorurteilen zum Außenseiter gemacht wird? Was genau ist ein Außenseiter, wer bestimmt das? Wenn aufgrund von Vorurteilen schreckliche Dinge geschehen – wer trägt dann die Konsequenzen? Wie verhält man sich, wenn die eigene Familie, der eigene Bruder, davon betroffen ist? Die Jugendlichen waren beeindruckt von der schauspielerischen Leistung und der Intensität, mit der die Darsteller die Figuren porträtierten und Emotionen transportierten, die auch im Zuschauerraum deutlich spürbar waren. Das reduzierte, multifunktionale Bühnenbild und die Kostüme der Figuren verstärkten diese Wirkung. Die Rückmeldung der Schüler war überwiegend positiv, vereinzelt wurde der Wunsch nach einem weiteren Theaterbesuch geäußert. (K.Strauß)