Kurz vor den Pfingstferien hatten die Ethikkurse der 9. Klasse noch die Möglichkeit an einem Workshop unter der Leitung von Aaron Weiss und Dr. Andreas Hoffmann-Richter über Sinti und Roma teilzunehmen.

Viele der Schüler hatten vor dem Workshop noch nie von Sinti und Roma gehört, oder kannten nur Vorurteile über die sogenannten „Zigeuner“, die stark mit Armut und Kriminalität in Verbindung gebracht werden.

Sinti und Roma kommen ursprünglich aus Indien; sie sind jedoch schon vor eintausend Jahren nach Europa gekommen. Dabei haben sich Roma eher im Osten und Sinti im Westen Europas angesiedelt. Heutzutage leben etwa 100.000 Sinti in Deutschland, davon 12.000 in Baden-Württemberg. Beide Gruppen sprechen die gleiche Sprache, Romanes, haben jedoch verschiedene Dialekte.

Seit dem Mittelalter werden Sinti und Roma als Völkergruppe ausgegrenzt. Aus dieser Zeit stammt auch der Ausdruck „Zigeuner“, der jedoch von beiden Gruppen abgelehnt wird. Auch in der Nazi-Zeit wurden sie verfolgt und ermordet. Vorurteile und Abneigung gegenüber Sinti und Roma werden als Antiziganismus bezeichnet. Dieser Begriff wurde jedoch erst in den 1980ern anerkannt.

Auch heute noch werden Sinti in Deutschland diskriminiert. Es ist schwer für sie Arbeits- oder Bildungsstellen zu finden, da immer noch viele Vorurteile gegen sie in der Gesellschaft existieren. Genau das wollen Herr Weiss und Dr. Hoffman-Richter ändern. Sie besuchen regelmäßig Schulen in Stuttgart um den Schülern zu erklären wer die Sinti und die Roma eigentlich sind, wo sie herkommen und warum auch heutzutage noch Intoleranz gegen sie gibt.

Es ist schlimm, dass eine Völkergruppe hier in Deutschland immer noch derartig benachteiligt und diskriminiert wird. Man kann der Bevölkerung nur ans Herz legen, sich selber über Sinti und Roma zu informieren.