Und auf einmal waren 7 Jahre Gymnasium bereits vorüber und unsere letzte gemeinsame Schulfahrt stand bevor. Schon um 6 Uhr morgens saßen wir alle voller Energie und Vorfreude auf die Toskana in dem nach Pampers riechendem Bus. Nach fast 14 Stunden Busfahrt und tauben Ohren sind wir dann schließlich am Campingplatz in Viareggio angekommen.

Grüße gehen raus an Markus. Nachdem alle in ihre Bungalows eingezogen sind, stand für einige noch das Russland-Kroatien Spiel im stickigsten Raum im Umkreis von 28km an. Blau-Rot-Weiß hat gewonnen. Obwohl spätestens zu diesem Zeitpunkt die meisten bereits halbtot waren, ging es natürlich noch weiter. Der Weg zum Strand sei nämlich „nicht so lang“… nur eben doch, wenn 30 Leute im Stockdunkeln durch einen Wald mit merkwürdigen Geräuschen stapfen, der plötzlich in einem matschigen Sumpf endet. Ein sehr schöner Moment für alle die Flip-Flops trugen. RIP Darkos Schuhe. Jedenfalls wurden am Meer dann erstmal vorbildlich die Schuhe geputzt. Wer da noch Zeit hatte den Sternenhimmel wahrzunehmen, der wurde auf jeden Fall nicht enttäuscht. Und irgendwie standen wir dann schließlich vor einem sehr speziellen Club, indem einige ihre unglaublichen Tanzkünste ausgepackt haben.

Die Nacht war dementsprechend kurz aber am nächsten Morgen hieß es dann wieder Sonnenbrille raus, denn die schützt ja bekanntlich die Identität. Für diejenigen, die ihre Sonnenbrillen vergessen hatten, ergab sich jedoch die Chance auf dem Weg nach Pisa bei der Gucci-Gang von 10 auf 2€ eine herunterzuhandeln. Nach einigen, im Bus vorbereiteten Präsentationen über die Toskana und Pisa hatten wir dann Zeit, unfassbar kreative Fotos von dem schiefen Turm zu machen. Nachdem die Stadt abgesehen von dem misslungenen architektonischen Meisterwerk und den überfüllten Reisebusgruppen nicht viel zu bieten hatte, sind wir auch schon relativ früh wieder zurück zum Campingplatz gefahren… mit Zwischenstopp beim Supermarkt versteht sich. Sehr nennenswert waren so manche mit Einkäufen in Höhe von über 100€, die dann jedoch trotzdem merkwürdigerweise die Tage darauf nicht viel zu kochen hatten. Den Nachmittag haben wir dann die meiste Zeit am Strand verbracht, was sich sehr gut an den weniger stark pigmentierten von uns nachweisen ließ. Auch in der folgenden Nacht blieb die Quantität an Schlaf sehr gering, sodass die meisten um 7:57 erst aufgewacht und pünktlich wie die Maurer zum Morgenappell angetreten sind. Die Informationsaufnahmekapazität sei da mal in den Hintergrund gestellt.

Für den Montag stand der zweite Städtetrip nach Siena an. Dort hatten wir zu Beginn eine interessante Stadtführung über die Geschichte der Stadt, welche in verschiedene Viertel getrennt ist, die in dem weltweit berühmten Pferderennen gegeneinander antreten. Dabei haben wir einige Dome und den Großteil der hügeligen Altstadt besichtigt. Nach der Führung hatten wir noch ein paar Stunden Freizeit um typisch italienisch oder besser gesagt touristisch essen zu gehen und die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. So sind wir dann erst abends wieder angekommen und es wurde entweder gekocht oder bei den extrem freundlichen Pizzamachern am Campingplatz bestellt. Innerhalb der Woche kamen oft neue Klassen an, mit denen die ein oder andere gute als auch schlechte (… deutlich überwiegend schlechte) Bekanntschaft gemacht wurde. Und weil aller guten Dinge 3 sind, ging es am Dienstag erneut in eine Stadt. Diesmal stand Florenz auf dem Plan, für dessen Stadtführung ein paar von uns Schülern verantwortlich war. Dies hatte zur Folge, dass die Hälfte der Gruppe bereits am ersten Eisstand verloren ging und niemand so recht wusste wo es lang geht. Letztlich war es dann doch besser, allen einfach Freizeit zu geben um die Stadt selbst zu sehen. So hat sich Florenz zwar für manche nur auf Restaurants oder Fr. Sommers heiß begehrten Lederwarenläden beschränkt, jedoch hatten wir trotzdem einen netten Einblick in die größte Stadt der Toskana. Damit war dann auch erstmal genug Sightseeing, denn der Mittwoch war wohl der entspannteste aller Tage.

Ein wahrer Luxus war es bis 10 Uhr ausschlafen zu dürfen und den Tag am Strand zu verbringen. Die Wellen waren riesig und alle haben das ziemlich warme Mittelmeer genossen, auch wenn der ein oder andere Ball, salopp gesagt, genau in der Visage landete. So ging dann auch die letzte Nacht am Campingplatz relativ schlaflos vorüber, denn am nächsten Morgen hieß es bereits schon Koffer packen und Bungalows putzen (auch wenn wir leider nicht hinter alle Schränke gekommen sind). Jedoch war das noch lange nicht das Ende der Reise, denn das beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Am Donnerstag stand nämlich noch Cinque Terre an. Von La Spezia aus haben wir nach einigen organisatorischen Komplikationen die Bahn durch die berühmten malerisch-bunten Dörfer an der Küste genommen.

Ab Monterosso sind wir dann über den kleinen Wanderpfad in das benachbarte Vernazza gelaufen. Der Anblick dieses Dorfes nach der 2-3 stündigen Wanderung in der Mittagshitze war atemberaubend. Die verwinkelten, lebendigen Gassen und bunten Häuser, die aus dem Felsen heraus direkt auf das Wasser schauen schienen fast schon unreal. Während manche die traumhafte Schwimmstelle im Dorf ausprobierten, gingen andere exquisit essen oder sich das Städtchen genauer anschauen. Geplant war es dann nach einiger Zeit dort wieder zurückzufahren, jedoch wollte ein Teil von uns sich das auf dem Rückweg liegende Riomaggiore nicht entgehen lassen, sodass eine kleinere Gruppe von uns dort noch einen Zwischenstopp gemacht hat… ohne es zu bereuen. Als wir letztlich alle wieder in La Spezia am Hafen zusammenkamen, stand der langersehnte Schlaf auf der Nachtrückfahrt im Bus bevor. Mit ein paar Zwischenstopps in der Schweiz und lustigen Bildern von scheinbar leblosen Mitschülern ging die Fahrt dann immer mehr dem Ende zu. An dieser Stelle noch einmal ein riesen Dankeschön an die Lehrer, die mit uns dabei waren für eine so gelungene und lustige Studienfahrt. Und natürlich danke an Markus.

Ben Rodoreda, Jahrgangsstufe 2