Am Donnerstag, den 19.10.2018, war Frau Freya Klier bei uns im Zeppelin-Gymnasium zu Gast. Die Regisseurin, Autorin und ehemalige Bürgerrechtlerin hielt einen Vortrag vor den versammelten 11. Klassen im Theaterraum und berichtete als Zeitzeugin aus erster Hand von den alltäglichen Geschehnissen zu Zeiten der DDR.
Angefangen von der ungerechten Verhaftung ihrer Eltern im Kindesalter über die bedrückende Zeit im Kinderheim bis zu ihrer Ausbürgerung aus der DDR schilderte Fr. Klier mit gewinnender Offenheit ihre Eindrücke und Erlebnisse im Kommunismus. Auch ihre Fluchtversuche ließ sie nicht aus: Das erste Mal mit der Luftmatratze über die Ostsee nach Dänemark und später als Küchenhilfe auf einem Schiff. Beide scheiterten schon nach kürzester Zeit (wenn nicht, wäre ihre Geschichte vermutlich anders verlaufen). Besonders beeindruckend war ihr furchtloser Widerstand, der letztendlich sogar zu einem Mordanschlag an ihr führten. Zu ihren Aktionen gehörte das heimliche Auftreten in Kirchen als freie Theatergruppe mit ihrem Mann, nachdem sie ihre Anstellung verloren hatte.

Anschließend bot sich noch die Möglichkeit einer Fragerunde, in der sich viele Neugierige und Interessierte zu Wort meldeten – unter Anderem mit Themen wie dem Zwangshaareschneiden in der Schule, was nochmal eine ganz andere Geschichte für sich war.
Durch Fr. Kliers ausdrucksstarke und lebendige Erzählweise sowie dem Miteinbeziehen der Schüler wurde der Tag zu einem tollen Erlebnis, wofür sie eine Menge Beifall erntete. In ihre eigenen Erinnerungen eintauchen zu dürfen war doch eine ganz andere Art zu lernen als im Unterricht.

Von Emilie Stetter